Schmalblättriges Weidenröschen -Iwan Chai Иван-чай- Epilobium angustifolia & Kleinblütiges Weidenröschen - Epilobium parviflorum
Inhalte des Beitrages:
Die HeilPflanze Weidenröschen in der VolksMedizin und als Alternative zu PsychoPharmaka
Das schöne Weidenröschen mit seiner stattlichen Präsenz an sonnigen Wiesenrändern, Böschungen und überall dort, wo es ihm gut gefällt, machte vor ein paar Jahren auf einer Waldlichtung, die ich durchstreifte, nicht nur durch seinen opulenten Wuchs und mit seinen wunderschönen rosafarbenen Blütenährenauf sich aufmerksam, sondern auch durch ein Rascheln ihrer weiden-förmigen Blätter, an einem eigentlich windstillen Tag, . Als Liebhaberin der Pflanzen und ständig auf der Suche nach neuen «grünen und heilsamen Freunden», habe ich mittlerweile gelernt, diese Rufe und Annäherungsversuche seitens Wesenseinheiten, die «eine andere Sprache» als die der Menschen sprechen, wahr- und ernst zu nehmen. Ich ging also herüber, zupfte mir eines seiner schönen Blütchen ab und schnupperte daran, bevor es in meinem Mund verschwand. Den Auftrag hatte ich verstanden, las nach, was das Weidenröschen außer schön zu sein, noch so alles kann und sammele seit dem nun jedes Jahr eine gehörige Menge von ihm und genieße es regelmäßig in meinem täglichen Tee.
Das ich ihm für seine gesunde Unterstützung jahrein - jahraus mittlerweile ein Pflanzenporträt in meiner Sammlung schuldete, machte es in diesem Jahr besonders deutlich, denn irgendwie hatte ich zuweilen Anflüge eines schlechten Gewissens, wenn ich ihm in der Natur begegnete. Das geht mir ziemlich häufig so und macht an Tagen in hochsensibler Verfassung, den entspannten Spaziergang gerade in der Sommerzeit mit unter zu einem Spießrutenlauf. Dann schleiche ich möglichst ohne Aufmerksamkeit zu erregen durch den Wiesenhain, komme aber unentdeckt nicht weit und würde mich am liebsten im Weizenfeld verstecken. Der Weizen und ich wollen nämlich nichts von einander und so bin ich da quasi auf neutralen Boden... In dieser hoch empfindlichen Stimmung ist es manchmal schier unerträglich, dass ich es in meiner Lebenszeit einfach nicht schaffen werde, allen meinen grünen Freunden zu huldigen oder ihnen ein «Ständchen» zu schreiben. Da müsste ich 1000 Jahre alt werden und wäre immer noch beim Vorwort...
Mein Lehrvater im Geiste Pedanius Dioscurides hatte es im ersten Jahrhundert nach der Zeitenwende in seiner De Materia Medica geschafft, über 800 Pflanzen botanisch und heilkundliche zu beschreiben. Nicholas Culpeper aus dem 16. Jahrhundert hat es in seinem Werk The complete herbal auf über 600 Pflanzen inklusive astromedizinischer Aspekte gebracht. Na gut, die beiden wunderbaren Herren waren Ärzte und ihre Pflanzenporträts sind zumeist sachlich kurz umrissene Datensätze. Nicht wenige meiner Texte und insbesondere die HeilPflanzenPorträts kann ich im Nachhinein als schwierige, wenn nicht gar schmerzhafte geistige Geburten beschreiben. Das pack ich einfach nicht am Fließband! Das Schreiben ist für mich Leidenschaft und das worüber ich schreibe ist Ausdruck meiner Liebe und der tiefen Wahrnehmung meiner Welt.
Ich hatte mir mal mit dem Vorbild von Karl Marx, der täglich mindestens 100 Seiten las oder 1000 Wörter schrieb, vorgenommen, dass auch so zu machen und mich dem entsprechend zu erziehen oder zu disziplinieren. Nee, das ist nicht meins! Dieser Versuch in Reihe, Glied, Schritt und Maß zu schreiben, erschien mir wie ein lauwarmer Aufguss und das Ergebnis hat mich schrecklich gelangweilt. Da fehlte irgendwie meine spezielle Essenz und Konzentration. Ich mache das lieber so nach Art der Sinuskurve: Tal – Anstieg – Gipfel und wieder zurück, sonst genügt es mir nicht und wird mir auch nicht gerecht.
Nun, warum das Weidenröschen in diesem Jahr (2024) so beharrlich bei mir «anklopfte», lag wohl daran, dass ich seinen, wie mir scheint, LieblingsWohnsitz, nämlich Russland besuchte. Die Reise war ganz wunderbar, ausgezeichnet und phantastisch, aber hatte zu mindestens in einer Hinsicht einen ozean-großen Wermutstropfen... ich kam zu spät für die Weidenröschenblüte. Denn was ich ein bis zwei Monate vor September – meinem Reisemonat - ab Moskau, vor und hinter dem Ural bis hin zum Baikalsee zu sehen bekommen hätte, hätte mich wohl juchzend und trällernd durch die Transsibirische Eisenbahn hüpfen lassen, nämlich ein nicht enden wollendes Meer von Weidenröschen links und rechts der BahnGleise.
Ich sah das Weidenröschen wie gesagt ab Moskau bis zum Baikalsee, und hier und da grüßte mich ein spätes Blütchen. Tag für Tag am Fenster stehend und mit nicht einmal allzu großer Phantasie, konnte ich es mir jedoch vorstellen, nein, ich sah es sogar vor meinem geistigen Augen – dieses Meer von Weidenröschen. Einzig aus diesem Grunde werde ich meine nächste Russland Reise ins «Kräutergebirge» Altai nächstes Jahr im Juli oder August stattfinden lassen. Eigentlich wollte ich nicht in den russischen Sommerferien reisen, aber die verpasste Weidenröschen-Blüte hat mich gepiesackt und das kann ich so nicht stehen lassen!
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!!!Hier fehlt noch ein Bild vom russischen Weidenräschen, aufgenommen von Maren!!!
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Sicher auch weil das Weidenröschen in Russland so üppig gedeiht und das kann bekanntlich sowohl für ein Individuum, als auch für eine Gemeinschaft oder eben für ein ganzes Volk durchaus als Hinweis oder Signatur verstanden werden, zählt die Pflanze mit zu den bekanntesten und meist verwendeten Heil- aber auch GenussPflanzen. Allein der fermentierte Weidenröschen Tee - «Iwan Chai - Иван-чай» hat nicht nur eine lange Tradition in der russischen TeeZeremonie sondern auch in der russischen Heilkunde. Hier geht es zu einem gesonderter Artikel zu eben diesem Tee und hier zu einem Beitrag über die russische TeeTradition.
Heilkundlich werde ich aus dem Russischen schöpfen, da im Europäischen, oder zu mindestens in den mir bekannten NachschlageWerken, das Weidenröschen einfach zu kurz kommt. Bei Madaus ist es gar nicht zu finden, Hanneman nennt es lediglich, alle anderen Autoren befriedigen mich auch nicht wirklich. Dioscurides erwähnt das raue Weidenröschen und beschreibt es wie folgt:
Epilobium hirsutum (Onagrarieae) - Rauhes Weidenröschen
...Die Onagra - Einige nennen sie Onothera, Andere Onuris - ist ein baumartiger Strauch von ansehnlicher Grösse, er hat denen der Mandel ähnliche aber breitere und mehr der Lilie gleichende Blätter. Die Blüthen sind rosenähnlich, gross, die Wurzel ist weiss, gross, und hat getrocknet einen Weingeruch. Sie wächst in bergigen Gegenden. Der Aufguss der Wurzel hat die Kraft, wenn er von wilden Thieren gesoffen wird, dieselben zahm zu machen. Als Kataplasma besänftigt sie bösartige Geschwüre....
Culpeper beschreibt mehrere Arten des Weidenröschens, wobei man aufpassen muss, da bei ihm sowohl das Weidenröschen als auch der Weiderich als Willow-Herb beschrieben werden und sämtlichen Neuauflagen seiner «The complete herbal» aus Protest gegen die «Akademie» der lateinischen Pflanzennamen entbehren. Ich empfehle daher diese UrAuflage von 1680. Obwohl es zuweilen zeitraubend und frustierend ist, bei ihm die gewollte Pflanze zu finden, will ich seinen Protest respektieren! Es hat sich ja seit seiner Zeit leider gar nichts verändert in puncto Hochmut und elitärer Arroganz. Ganz im Gegenteil, die akademische oder evidenzbasierte Medizin im sogenannten Westen ist meiner Meinung nach mittlerweile fast ausnahmslos unethisch, haarsträubend dilettantisch und widerlich korrupt. Und Ärzte, die ich gut finde, weil sie, wie es eigentlich sein sollte, die Medizin als Dienst an der Menschheit verstehen und praktizieren und sie nicht als KarriereLeiter und EgoOrden !BENUTZEN!, verlieren ihre Approbation und werden mit Haftstrafen belegt, weil sie AsthmaKranken und psychisch Beeinträchtigten eine Maskenbefreiung ausgestellt haben und zwar IMMER NOCH trotz Pfizer- und RKI files und im Jahre 2024.
«Culpepers komplette Kräuterkunde», Seite 389
WEIDENRÖSCHEN (ROSEBAY,)—{Epilobium Angustiolium,)
Beschreibung: Dies ist die schönste aller Weidenröschen. Die Wurzel ist groß und breitet sich aus. Die ersten Blätter erheben sich zu einem dicken Büschel und sind lang, schmal, tiefgrün auf die Oberseite und die silbergraue Unterseite; ...Der Stiel erhebt sich in der Mitte der Blätter : er ist dick, fest, aufrecht und fünf Fuß hoch. Die Blätter stehen unregelmäßig darauf; sie sind lang , schmal , ... Die Blüten sind groß und schön, in einer langen Ähre, tiefrot. Die Samengefäße sind lang und die Samen mit Daunen beflügelt.
Ort: Es kommt auf feuchten Wiesen in Yorkshire vor.
Zeit: Es blüht im Juni und Juli.
Herrschaft und Tugenden: Alle Arten von Weidenröschen haben die gleichen Tugenden. Sie sind unter Saturn und sind kühlend und astringent. Die Wurzel getrocknet und pulverisiert, ist gut gegen Blutungen: Der frische Saft wirkt gleich.
Ich habe ein paar TrivialNamen für das Weidenröschen in der russischen Kultur gefunden, finde sie zum Teil vielsagend und möchte sie dem interessierten Leser nicht vorenthalten:
Weidengras Верба-трава oder ива-трава - dieser Name entstand aufgrund der Ähnlichkeit der Blätter mit den Blättern der Weide.
Feuergras Огненная трава Weidenröschen ist auch unter dem Namen Feuerkraut bekannt. Dieser Name stammt von seiner Eigenschaft, als eine der ersten Pflanzen nach einem Waldbrand zu wachsen.
Feuerwehrmann - пожарник— Dieser Name wurde der Pflanze gegeben, weil sie auffällig häufig an Feuerwehren zu finden war. Da hätte mich jetzt sehr interessiert, was Herr Culpeper dazu zu sagen hätte, der als MarsSignatur, zum Beispiel, das Gedeihen bei Schmieden erkannte:
Über den Wermut, aus der «The complete herbal» von Nicholas Culpeper
Herrschaft und Tugenden: ... Der Wermut ist ein Kraut des Mars, und wenn Pontanus das Gegenteil behauptet, ist er neben der Spur; ich beweise es so: Was sich an kriegerischen Orten erfreut, ist ein kriegerisches Kraut; der Wermut aber erfreut sich an kriegerischen Orten (denn um Schmieden und Eisenhütten kann man eine Wagenladung davon sammeln), ergo ist er ein kriegerisches Kraut. ...
Mir persönlich fällt da dazu jetzt ein, dass Herr Culpeper ganz sicher richtig damit lag, den Regenten Saturn im Weidenröschen zu erkennen. In der mittelalterlichen europäischen Tradition ist der Saturn zwar unter religiösen Dogmen nicht so gut weg gekommen. Schließlich galt er als Unglücksbringer und wurde oft in Form eines Skelettes dargestellt, doch ich persönlich mag den Saturn mittlerweile sehr und nehme ihn unendlich weise war.
Wenn er sich nun in Form von kraftraubenden, unguten und anstrengenden Themen bei mir meldet, sage ich: «Ja, ist gut alter Mann! Ich bin bereit für deine Lektion, will sie meistern und aus ihr lernen.» Meine Historie hat mich gelehrt, man kann das Schicksal fürchten, man kann auch versuchen, ihm zu entkommen, doch wenn man dann glaubt weit genug gerannt zu sein, sich keuchend und völlig erschöpft mit blutenden Fersen und durchgelaufenen Schuhsohlen in den Sand schmeißt, traut man sich irgendwann, sich vorsichtig und in Sicherheit wägend ganz langsam umzudrehen und möchte vor Verzweiflung und Angst am liebsten tot in die Erde sinken. Denn da direkt hinter einem steht es dann wieder - das lebendige Schicksal – !Oh Graus!, lächelt dich höhnisch an und fragt völlig gelassen und entspannt:
«Wieso rennst du eigentlich immer zu? Ist das nicht furchtbar anstrengend? Du siehst ja schrecklich aus!
Also wenn es wegen mir sein sollte, kannst du das lassen.
Ich bin immer genauso schnell wie du.»...
Der Saturn also, gelesen als Signatur für Unglück, Sorgen, Krankheit und harte Arbeit, konnte sich doch wirklich kein besseres Exemplar seiner Pflanzenbrigade als Posten vor der Feuerwehr aussuche, als das schöne Weidenröschen, oder? Stattliche und aufrechte Figur, große leuchtende Blütenehren... passt doch alles, finde ich.
Nur nebenbei erwähnt, steht der Saturn im Alltag überall dort, wo Verantwortung, Gesetze, Festigkeit oder Härte und verantwortungsvolle Entscheidungen getroffen werden müssen, also ein klares, entschiedenes und alle Risiken abwägendes Ja oder Nein, Entweder – Oder.
Er ist ein Meister der Form, die zugleich das Wesen ausdrückt, ein strenger und unbestechlicher Kritiker, Richter und Lehrer «im Namen des Gesetzes» und «zum Wohle der Gesellschaft». Saturn kann man in der Identifikation mit Uniform, im Amt oder als gewachsenen und erfahrene Autorität erkennen.
Er steht für das Bewahrende und Traditionelle, für das Gemeinwohl, für das Schützende, in etwa der Polizei - als Hüter und Wächter einer Einhaltung der Normen.
Wirtschaftlich bedeutet er in dominanter Konstellation oder prominenter Stellung: Verfall, Stagnation und Hunger, Elend, Not. Da braucht man mit aufrechter Gesinnung jetzt aber nicht die Arme in den Himmel streckend, schreien: «Oh mein Gott! Der Saturn kommt!». Oft bedurfte es ja bekanntlich eines chaotischen Niedergangs oder Einsturzes, bevor Neues erblühte und sich ausbreiten konnte. Zumeist sind es ja auch die, die panisch schreien, die lieber in ihrer vergammelten Suppe herum dümpeln, anstatt mal einen Blick über den Tellerrand zu wagen.
Auch ganz signifikant finde ich, das klassischerweise der Samstag – Saturday, der Wochentag des Saturn ist und zu mindestens hierzulande jeden Samstag um 12 Uhr die Sirenen der Feuerwehr getestet werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass während des Sirenengeheuls landauf - landab in den Küchen genervt die Augen gerollt werden, weil irgend jemand in der Stube wissen will: «Is Mittag schon fertig?»
Weidenröschen wird auch wilder Hanf oder wilder Flachs дикая конопля oder дикий лён genannt, weil seine Stiele einen bis zu 15 prozenzigen Faseranteil haben. Aus dieser Faser wurden in Russland Seile gedreht und Stoffe hergestellt.
Das schmalblättrige Weidenröschen hat auch den Namen Brotkorb oder Müller – хлебница oder мельничник. Die getrockneten und gemahlenen Wurzeln der Pflanze wurden dem Mehl hinzugefügt und zum Backen von Brot verwendet. Dieses Additiv hat neben dem Gehalt an Vitaminen und Spurenelementen Zucker gespart oder ersetzt. Neben Brot stellten die Menschen aus den Wurzeln auch ein Spirituosengetränk her.
Ein sehr gebräuchlicher Name war Daunenjacke - пуховик. Die flaumigen Samen-TransportSegel, die nach der Blüte sehr reichlich vorhanden sind, wurden bei der Herstellung von Watte und Wattierungen von Mänteln verwendet. Es wurden auch Kissen und Matrazen damit befüllt.
Botanisch wird es in der Gattung Epilobum, mit ungefähr 200 Arten in der Familie der Nachtkerzengewächse zusammengefasst.
Das Weidenröschen ist nicht sehr anspruchsvoll bei der Wahl seiner «Niederlassung». Von der Wüste bis hin zu schweren Lehmbodengegenden, es kann sich fast mit allen BodenQualitäten arrangieren. Nur schön sonnig sollte es sein! Es gedeiht rund um die nördliche Halbkugel bis hin zur arktischen Region an Wegesrändern, an und in Misch- und Nadelwäldern, in Moorgegenden, an EisenbahnSchienen, an Ufern, Bächen, Steinbrüchen und Schluchten.
Es ist leicht an seinem zuweilen sehr hohen Wuchs von bis zu zwei Metern, seinen langen, schmalen Blättern und seinen leuchtend rosa bis purpurfarbenen Blüten zu erkennen. Die meisten Arten blühen von Juni bis September und ziehen mit ihren leuchtenden Blüten und ihrem leckeren Nektar eine Vielzahl von Insekten an.
Die Heilpflanze Weidenröschen
Das Weidenröschen wurde und wird traditionell zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, von Hautproblemen und Verdauungsstörungen bis hin zu Prostataproblemen. In der Volksmedizin wird Weidenröschen häufig als Tee verabreicht. Dieser schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch eine reiche Quelle an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Er enthält Flavonoide, Phenolsäuren, Tannine und andere sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidative, entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkungen haben. Darüber hinaus wirkt WeidenröschenTee beruhigend und lindert Verdauungsbeschwerden.
Neben Tee kann die Pflanze auch zu Salben und Ölen verarbeitet werden, die zur äußerlichen Anwendung bei Hautproblemen eingesetzt werden. Dafür werden die Blüten und Blätter des Weidenröschens in Öl eingeweicht und anschließend mit Bienenwachs gemischt, um eine heilende Salbe herzustellen.
Weidenröschen wird oft in der traditionellen Medizin zur Unterstützung der ProstataGesundheit eingesetzt. Die pflanzlichen InhaltsStoffe in Weidenröschen haben eine entzündungshemmende Wirkung, die bei ProstataBeschwerden und Belangen anderer Organe des Urogenitaltraktes des Mannes hilfreich sind.
Das Weidenröschen in der VolksMedizin
In der Volksmedizin wurden und wird Weidenröschen unter anderem bei:
Kopfschmerzen,
Schmerzen in den Extremitäten,
Syphilis und Gonorrhoe eingesetzt.
Die Blätter und blühenden oberirdischen Teile werden als Mittel:
zur Wundheilung,
bei Otitis,
Angina pectoris,
Magengeschwür,
bei Migräne
und als Beruhigungsmittel eingesetzt.
Eine Auskochung der Blätter hilft bei:
Skrofulose,
Magenerkrankungen
und als Schlafmittel.
Heiler verwendeten und verwenden Weidenröschen bei der Behandlung von:
Epilepsie,
Alkoholpsychosen,
Blutarmut,
als Weichmacher und schweißtreibendes Mittel bei Erkältungskrankheiten,
sowie bei der Behandlung verschiedener Arten von bösartigen Tumoren.
Weidenröschen beruhigt den Geist & entspannt die Seele
Weidenröschen wirkt beruhigend auf das zentrale Nervensystem. Es wirkt etwas milder als Baldrian, hat aber andere Eigenschaften, die bei Baldrian nicht vorkommen. Weidenröschen wirkt außerdem auf konkrete ReizRezeptoren und somit auf bestimmte ReflexAktivitäten des Menschen. Es ist daher sehr effektiv bei der Behandlung von Neurosen.
Abkochungen von Weidenröschen angustifolium verstärken die Wirkung von Sedativa, Hypnotika und Narkotika.
Der Wirkmechanismus von Weidenröschen ist vergleichbar mit dem hochwirksamen Medikament Chlorpromazin oder anderen Medikamenten mit der WirkstoffGruppe der Phenothiazine.
Chlorpromazin ist ein Phenothiazin-Derivat und ein Neuroleptikum von mittlerer Potenz. Chlorpromazin war der erste Arzneistoff aus der Gruppe der Neuroleptika und gilt als Grundstein der modernen Psychopharmaka-Therapie. Doch wie bei allen chemischen Medikamenten hat Chlorpromazin auch negative Eigenschaften und Nebenwirkungen, zum Beispiel, das herbeiführen von unangenehmen und unerwünschten MuskelKontraktionen, was die Fähigkeit des Entspannens vieler Patienten beeinträchtigt. Da Weidenröschen von der russischen Forschung als gleich-wirksam mit Chlorpromazin eingestuft wurde, kann diese Pflanze als Alternative zu Chlorpromazin betrachtet werden.
Das in der Pflanze vorkommende Hyperosid, ein Wirkstoff, der auch im HartHeu – JohannisKraut angelegt ist, reduziert StressSymptome und Aggressivität.
... & was kann das Weidenröschen noch?
KräuterPräparate aus Weidenröschenen haben außerdem eine entzündungs-hemmende, wundheilungsfördernde und wundschließende Wirkung auf Haut und Schleimhäute. Diese positiven Eigenschaften sind den reichlich angelegten Tanninen und dem Schleim zu verdanken. Es können damit Ekzemen, atopischer Dermatitis und Psoriasis behandelt werden.
In der modernen Naturheilkunde wird Weidenröschen bei Magengeschwüren und anderen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts mit Neigung zu Durchfall angewendet.
Weidenröschen wirkt positiv auf die Arbeit des Herzens.
Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
Das schmalblättrige Weidenröschen ist vielleicht am bekanntesten für seinen Einsatz in der Naturheilkunde. Seine Blätter und Blüten werden häufig für Weidenröschentee verwendet, der für seine beruhigenden und entzündungs-hemmenden Eigenschaften geschätzt wird.
Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)
In der Volksmedizin wird das kleinblütige Weidenröschen häufig zur Behandlung von Prostatabeschwerden eingesetzt. Es hat starke entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, die dazu beitragen können, die Gesundheit der Prostata zu unterstützen.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Weidenröschens
In jungen Blättern und Rhizomen: 10 bis 20 % Gerbstoffe.
In den Blättern: bis zu 15 % Schleim. Pflanzenfasern (Zellulose) bis zu 15 %Vitamin C (90 bis 588 mg% also mindestens 5-6 mal mehr als in Zitronen)
Zucker
organische Säuren
Pektin
Flavonoide
Spuren von Alkaloiden
Salze von Phosphor
Kalzium
Kobalt
Unter den Mikronährstoffen ist die ziemlich hohe Konzentration von Eisen, Kupfer und Mangan erwähnenswert. 100 Gramm Pflanzenmasse enthält:
23 mg Eisen
1,3 mg Nickel
16 mg Mangan
1,3 mg Titan
0,44 mg Molybdän
6 mg Bor
Bis zur Knospenbildung gibt es in der Pflanze bis zu 20% Eiweiß, was sie für die vegane oder vegetarische Lebensweise interessant macht.
Außerdem enthält es Kalium, Kalzium, Lithium und andere Elemente.
In den Wurzeln: Tannine bis zu 20 mg%
Weidenröschen hat das höchste Verhältnis von entzündungshemmenden Wirkstoffen unter den untersuchten Pflanzen der Flora in Russland.
Weidenröschen – ein Leckerbissen für Mensch und Tier
Das Weidenröschen ist ein ausgesprochen potenter NektarLieferant. In der TaigaZone Sibiriens, zum Beispiel, wo es großflächig entweder wild wäschst oder angebaut wird, produzieren die fleißigen Bienchen bis zu 600 Kilogramm Honig pro Hektar. So ein WeidenröschenFeld bietet mit Sicherheit ein spektakuläres Schauspiel und ein summendes Orchester. Also wenn ich eine Biene wäre, würde ich ganz bestimmt nach Sibirien umziehen. Da wäre man unter Freunden und hätte viel zu tun...
Eine einzige Pflanze kann bis sie verblüht 15 bis 25 Milligramm Nektar abgeben.
Im Nektar dominieren Glucose und Fructose. Der Zuckergehalt des Nektars hängt stark von der Witterung, aber auch von der Luftfeuchtigkeit ab. Der Zuckergehalt im Nektar beträgt bei günstiger Witterung 4 bis 6 mg, bei kaltem Wetter und hoher Luftfeuchtigkeit sinkt er bis zu 1,3—2,3 mg Zucker pro Pflanze.
Während der Herstellung ist Weidenröschen Honig transparent mit einem leichten Grünstich. Nach dem Schleudern kristallisiert er recht schnell und hat ein weißes Häubchen. Dieser schöne Honig hat einen leicht würzigen Geschmack und ein Weidenröschen-spezifisches Aroma.
Die jungen Blätter können im Salat aber auch in Suppen genossen werden. Die Tataren und Tungusen verwenden Weidenröschen in der Nahrung wie Kohl. Im Kaukasus macht man Mehl aus den Wurzeln und bäckt damit Brot. Ebendort wird durch Vergärung auch ein alkoholisches Getränk hergestellt.
Die Eskimos und Tschuktschen ernten die Blätter im Sommer, kochen sie aus und lagern sie für die winterliche Versorgung in Säcken aus Tierhäuten.
Weidenröschen ist eine außerdem eine vorzügliche Futterpflanze für Rentiere, Hirsche und Elche, aber auch für domestizierte Tiere. Schafe futtern das Weidenröschen recht gerne. Rinder hingegen sind da etwas wählerischer und knabbern zumeist nur an den jungen Trieben. Pferde sind in der Regel und wenn sie nicht hungrig sind überhaupt keine Fans.
Weidenröschen wird in Russland auch zu Heulage und Silage verarbeitet, da es sich gut zur Einsäuerung eignet.
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